Wenn der Karriereweg ins Stocken gerät
die 8 größten Herausforderungen beim Karrierewechsel und wie Sie sie bewältigen
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Beförderung: Neue Verantwortung, neue Erfolgsfaktoren
Mit einer Beförderung verändert sich der Mix an Erfolgsfaktoren. What brought you here won’t bring you there. Die Komplexität steigt, politische Dynamiken nehmen zu und Multi-Level-Leadership wird vielleicht zur neuen Realität. Auch ein anderes Niveau von Sichtbarkeit in- und außerhalb des Unternehmens bringt neue Anforderungen an Kommunikation und Executive Presence.
💡 Der Schlüssel: Reflexion und Priorisierung. Fragen Sie sich: Was sind die Erfolgsfaktoren in meinem neuen Job? Wie unterscheiden sie sich von meiner heutigen Tätigkeit? Wo muss ich mich vielleicht weiterentwickeln und inwiefern kann ich in der Zeit vor dem Antritt der neuen Tätigkeit daran arbeiten?
2
Führung ehemaliger Kollegen: Vom Teammitglied zur Führungskraft
Eine interne Beförderung aus einem bestehenden Team ist auf der fachlichen Seite meist einfach. Die Herausforderungen liegen auf der interpersonellen Seite: Enttäuschungen bei nicht Beförderten, der Aufbau von Autorität und die Neugestaltung von Beziehungen stehen im Fokus. Die Motivation und Bindung der Leistungsträger sollten zudem auf der Agenda stehen. Das erste Team-Event in neuer Rolle ist meist auch für den neuen Manager eine besondere Herausforderung, die Weichen für die Zusammenarbeit in den ersten Monaten stellt.
3
Unternehmensdiplomatie: Stakeholder managen
Neue Rolle, neues Netzwerk. Wer sind die wichtigsten formellen und informellen Stakeholder? Welche Agenden verfolgen sie und welche Allianzen und Gegner bestehend dort? Welcher dieser Stakeholder ist Ihr Unterstützer, Ihr Gegner oder kann der Kategorie der Überzeugbaren zugeordnet werden. Effektives Stakeholder-Management ist ein entscheidender Erfolgsfaktor, der oft unterschätzt wird.
💡 Stakeholder-Analyse und -Mapping ist dabei keine Raketenwissenschaft. Entscheiden Sie, wie wichtig Ihre zentralen Stakeholder für Ihren Erfolg sind und planen Sie vor diesem Hintergrund aktiv, wie viel Zeit Sie hierfür investieren wollen.
Einarbeitung: Onboarding gezielt gestalten
Erfolgreiches Onboarding erfordert mehr als standardisierte Programme. Zentrale Herausforderungen im Onboarding sind:
- Organisatorische Immunologie: Widerstände der Unternehmenskultur und bestehende politische Netzwerke gegenüber Neuem
- Kulturelle Anpassung: Verstehen sichtbarer und unsichtbarer Regeln und Merkmale der Unternehmenskultur
- Politische Netzwerke: Aufbau strategischer Verbindungen zu den wichtigen Stakeholdern
- Erwartungsmanagement: Klare Ziele für das erste Jahr abstimmen
Fast immer gibt es heute bei Executives ein Onboarding-Programm, welches meist zwischen der einstellenden Person und HR abgestimmt wird. Aber nach einer Studie beim IMD bewertet eine Mehrzahl von Executives diese als unzureichend. Der Schlüssel zur Verbesserung liegt in einer thematisch breiteren und tieferen Analyse der Situation und expliziten Adressierung der identifizierten Herausforderungen. Das Onboarding beschränkt sich dann auch nicht auf die ersten Wochen im neuen Job, sondern umfasst mit unterschiedlicher Intensität einen Zeitraum von 3 Monate vor und 12 Monate nach dem Beginn der neuen Tätigkeit.
Wohnsitzwechsel: Beruflich und privat ankommen
Ein Umzug, besonders ins Ausland, bedeutet mehr als nur einen Tapetenwechsel. Eine gute Eingewöhnung der Familie ist essenziell dafür, dass man sich dann auch auf berufliche Themen konzentrieren kann.
Bei einem Wechsel ins Ausland und in einen anderen Kulturkreis sind die Unbekannten noch größer. Dann gilt es umso mehr, am Anfang mehr Fragen zu stellen und die Spielregeln zu verstehen, bevor überschnelle Aussagen formuliert werden. Die strategischen und inhaltlichen Themen, die man angehen möchte, sind gerade dann noch stärker zu priorisieren.
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Turnaround-Situationen: Scheitern vermeiden
Bei einem Karrierewechsel in eine Turnaround-Situation muss neben dem Scheitern der Organisation auch das inhaltliche Scheitern des Managers verhindert werden. Manche Manager werden auch recht kurzfristig in Organisationen oder Business Units geschickt, um „die Blutung zu stoppen“. In Turnarounds erfahrene Manager wissen, was dann genau zu tun ist. In diesen Themen weniger erfahrene sollten eine Turnaround-Strategie entwickeln, welches das ganze Business-System umfasst.
💡 Sollte der Manager trotz aller Bemühungen nach einigen Monaten doch wieder ausscheiden, dann gilt es, Schuldzuweisungen zu vermeiden. Die Zuweisung von Verantwortlichkeit des Scheiterns beim Unternehmen („Overselling“) oder beim Manager („Underdelivering“) hilft meist niemandem.
Verborgene Transformation: Widerstände überwinden
Manche Unternehmen stellen Manager für Transformationen ein, ohne dass die Organisation die Notwendigkeit einer tiefgreifenden Veränderung sieht oder wahrhaben möchte. Hier gilt es, eine spezifische Strategie für dieses Transformations-Management zu entwickeln, Bewusstsein für den Veränderungsbedarf zu schaffen und möglicherweise auch den eigenen Führungsstil anzupassen. Muss ich vielleicht von einem eher kooperativen, visionären in einen eher direktiven Führungsstil wechseln, um die Krise zu meistern?
💡 Zentral wird aber sein, die eigene Diagnostik und Wahrnehmung mit den wichtigsten Entscheidungsträgern zu teilen und gemeinsam das weitere Vorgehen abzustimmen. Eine Transformation gegen Widerstände in der Organisation und bei zentralen Stakeholdern durchzuführen, wird vermutlich nicht möglich sein.
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Portfolio von Business Units: Prioritäten setzen
Bei der Übernahme mehrerer Geschäftseinheiten entsteht unmittelbar die Notwendigkeit der Priorisierung. Worauf soll man sich fokussieren und zunächst ein Momentum entwickeln? Was kann warten, was braucht in absehbarer Zeit keine nähere Beachtung. Manager müssen dann sehr schnell unterschiedliche Ansätze mit unterschiedlichen Führungsstilen für die einzelnen Einheiten entwickeln.
💡 „One size fits all“ ist keine Option. Der Erfolg liegt in einem klarem Fokus auf die wichtigsten Bereiche und der differenzierten Behandlung der einzelnen Geschäftseinheiten.
Fazit: Karrierewechsel strategisch meistern
Möchten Sie Ihren nächsten Karriereschritt erfolgreich gestalten? Oder möchten Sie alles daransetzen, dass das Onboarding eines Executives zum Erfolg wird?
Kontaktieren Sie mich gerne für ein unverbindliches Beratungsgespräch. Gemeinsam entwickeln wir eine maßgeschneiderte Strategie zum Onboarding.